Was ist der Nutri-Score?

Alles, was du über dieses Logo wissen musst!
Veröffentlicht 26. Mai 2021 | Aktualisiert 13. April 2023
Eine Frau schiebt einen Einkaufswagen und schaut ins HandyEine Frau schiebt einen Einkaufswagen und schaut ins Handy

Hast du das neue Logo auf einigen Produkten in deinem Lieblingssupermarkt schon bemerkt? Es handelt sich dabei um eine freiwillige Nährwertkennzeichnung, mit der Produkte derselben Lebensmittelkategorie untereinander verglichen werden können.

Was ist der Nutri-Score?

Der Nutri-Score ist ein Logo, das über die Zusammensetzung eines Produkts informiert. Man könnte es auch als Hilfsmittel zum Vergleichen von Produkten bezeichnen, das sich auf eine Farbskala von Dunkelgrün (A) bis Rot (E) stützt, damit leichter zwischen ähnlichen Produkten gewählt werden kann.

Der Nutri-Score wurde in Frankreich entwickelt und zuerst dort eingeführt. Seit 2019 wird er von den Schweizer Behörden (BLV) unterstützt. Er findet auch in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Spanien Anwendung.

Wie funktioniert der Nutri-Score?

Die Bewertung eines Produkts basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Algorithmus, der günstige und ungünstige Bestandteile eines Lebensmittels berücksichtigt.

  • Zu den günstigen Bestandteilen gehören Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Ballaststoffe , Eiweiss und augewählte Öle mit gesunden Fetten.
  • Zu den ungünstigen Bestandteilen gehören Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und ein hoder Energiegehalt des Lebensmittels oder Produkts.

Nutri-Score-Berechnung

Minuspunkte für günstige Bestandteile

Pluspunkte für ungünstige Inhaltsstoffe

Ballaststoffe

Eiweiss

Gemüse

Hülsenfrüchte

Nüsse

Früchte

Öle (Raps-, Baumnuss- und Olivenöl)

Gesättigte Fettsäuren

Hoher Energiegehalt

Salz

Zucker

Der Nutri-Score wird bei festen Lebensmitteln für 100 g und bei Flüssigkeiten für 100 ml berechnet. Dann werden die ungünstigen und die günstigen Punkte verrechnet, und man erhält den Nutri-Score.

Dabei erfolgt die Berechnung in 3 Schritten:

1. Menge der ungünstigen Inhaltsstoffe

Zunächst werden die Mengen der ungünstigen Inhaltsstoffe (also Energiegehalt, Zucker, Natrium und gesättigte Fettsäuren) ermittelt. Für jeden Inhaltsstoff gibt es 0–10 Punkte. Je mehr davon enthalten ist, desto mehr Punkte gibt es dafür und desto schlechter schneidet das Lebensmittel ab. Abschliessend wird eine Zwischensumme berechnet.

2. Menge der günstigen Inhaltsstoffe

Danach werden die günstigen Inhaltsstoffe bewertet. Für die jeweiligen Lebensmittel gibt es 0–5 Punkte. Diese Punkte werden von der Zwischensumme abgezogen und daraus ergibt sich letztendlich die Gesamtpunktzahl.

Der Nutri-Score wird für 100 g feste Produkte oder 100 ml Flüssigkeit berechnet. Jedes Element erhält Punkte von 0-10 (für eine maximale Punktzahl von 40) für die zu begrenzenden und 0-5 für die zu bevorzugenden Elemente (maximale Punktzahl 15). Die positiven Punkte werden dann von den negativen subtrahiert, um den Nutri Score zu erhalten.

3. Zuweisung auf der Skala

Im letzten Schritt wird jedes Produkt je nach Punkteanzahl auf der Skala von A bis E bewertet und erhält eine Farbe:

  • Die beste Bewertung wird mit dem Buchstaben A und der Farbe Grün
  • und die ungünstigste Bewertung mit dem Buchstaben E und der Farbe Rot gekennzeichnet.

Jedes Produkt wird somit je nach Punkteanzahl auf der Skala von A bis E bewertet und erhält eine Farbe: Die beste Bewertung wird mit dem Buchstaben A und der Farbe Grün und die ungünstigste Bewertung mit dem Buchstaben E und der Farbe Rot gekennzeichnet.

Bewertung des Nutri-Scores:

  • Nutri-Score A (dunkelgrün) oder Nutri-Score B (hellgrün): Diese Lebensmittel weisen ein eher günstigeres Nährwertprofil auf - verglichen mit anderen Lebensmitteln dieser Produktkategorie.
  • Nutri-Score C (gelb): Das Nährstoffprofil dieser Lebensmittel liegt im mittleren Bereich.
  • Nutri-Score D (orange) oder E (rot): Diese Lebensmittel weisen ein eher ungünstiges Nährwertprofil auf. Oft sind es eher unausgewogene Produkte wie Süsswaren oder fettige Snacks.

Worauf ist zu achten?

Der Nutri-Score ist kein absoluter Wert. Er dient vor allem dem Vergleich von Lebensmitteln oder ähnlichen Produkten untereinander. So kannst du mit dem Nutri-Score zum Beispiel feststellen, welches Fertiggericht für eine ausgewogene Ernährung günstiger ist. Allerdings lassen sich zum Beispiel nicht Joghurt und Pizza vergleichen.

Es handelt sich auch nicht um eine Ernährungsempfehlung oder einen Ersatz der Ernährungspyramide. Wenn ein Produkt einen guten Nutri-Score hat, bedeutet dies nicht, dass du dich darauf stürzen und es in grossen Mengen essen kannst. Andererseits heisst es auch nicht, dass schlechter bewertete Lebensmittel verboten sind. Der Nutri-Score ermöglicht es dir vor allem, angesichts des stets wachsenden Lebensmittelangebots gute Entscheidungen zu treffen.

Das Logo hilft mir also, bei dem stets wachsenden Lebensmittelangebot im Supermarkt eine gute Wahl zu treffen.

Lebensmittel unterschiedlicher Produktkategorien lassen sich mit dem Nutri-Score nicht vergleichen. Ich kann also z. B. keine Fertigpizza mit einem Joghurt oder einer Nuss-Nougat-Creme vergleichen.

Vor- und Nachteile des Nutri-Score

Das farbige Lebensmittel-Logo wird von vielen befürwortet – doch gibt es auch immer wieder Kritik an dieser Form der Lebensmittelkennzeichnung. Wir haben hier die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst:

Vorteile

Nachteile

  • Bewertung auf einen Blick.
  • Gut vergleichbar, weil sich Nährwerte auf 100 g/100 ml eines Lebensmittels beziehen.
  • Einfache und leicht verständliche Kennzeichnung.
  • Lebensmittel einer Produktkategorie lassen sich gut miteinander vergleichen.
  • Für einen guten Nutri-Score passen Hersteller ggf. ihre Lebensmittelrezepturen an hin zu gesunden Lebensmitteln.
  • Kennzeichnung ist bisher freiwillig.
  • Viele Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Aromen, Zusatzstoffe, Süssstoffe etc. werden nicht berücksichtigt.
  • Er ersetzt nicht die Nährwertkennzeichnung; Nährwerte werden nicht einzeln dargestellt.
  • Schlechte Werte lassen sich z. T. durch gute Werte ausgleichen.

Nutri-Score vs. WeightWatchers® Points®

Die Basis bei WW ist das Points System, es fasst die komplexen Ernährungsinformationen zu einer einfachen, leicht verständlichen Zahl zusammen: dem Points Wert. Grundlage der Berechnung sind Kalorien. Eiweiss senkt den Points®-Wert, Zucker und gesättigte Fettsäuren erhöhen ihn.

Es gibt weniger Punkte*, wenn ein Lebensmittel viel hiervon enthält:

Mehr Punkte* hat ein Lebensmittel, wenn viel von den folgenden Inhaltsstoffen enthalten ist:

  • Ballaststoffe
  • Eiweiss
  • Ungesättigte Fettsäuren (die gesünderen)
  • Zugesetzter Zucker
  • Gesättigte Fettsäuren (die nicht so gesunden)

Die Points helfen dabei, gesünder zu essen. Points erleichtern die Unterscheidung zwischen Genussmitteln und gesunden Lebensmitteln. Solange du innerhalb deines Points Budgets bleibst, triffst du die richtigen Entscheidungen für deine ausgewogene Ernährung.

Gut zu wissen:

Wenn ein Lebensmittel viele Points hat, ist es nicht automatisch “schlecht”. Denn kein Lebensmittel an sich ist schlecht! Du solltest dann nur darauf achten, dass du es mit Lebensmitteln, die weniger Points haben, ausgleichst.

Wie du siehst, verfolgen die Points und der Nutri-Score einen ähnlichen Zweck. Zu beachten ist, dass das Nutri-Score-Logo nicht in jedem Land auf allen Produkten zu finden ist. Doch dank der WW App kannst du die Points von Lebensmitteln überall berechnen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Nutri-Score kein Ersatz für Points ist, da diese mehr zu bieten haben. Mit den Points lassen sich nicht nur Lebensmittel derselben Kategorie untereinander vergleichen, sie leiten dich stattdessen ganz natürlich zu gesünderen Lebensmitteln, helfen dir, innerhalb deines Budgets zu bleiben und somit langfristig abzunehmen oder dein Gewicht zu halten.